Haartypen bestimmen und ein besserer Hairstylist werden

Haartypen bestimmen
Um als Hairstylist die besten Ergebnisse zu erzielen, solltest du wissen, wie du die Haartypen deiner Kunden bestimmen kannst. In meinem Artikel erkläre ich, warum die Haaranalyse für dich als Hairstylist wichtig ist und welche Haartypen es gibt.

Inhaltsverzeichnis

Durch die Haaranalyse Zeit sparen

Bevor ich auf die vier Eigenschaften von Haartypen eingehe, möchte ich dir erklären, warum es so wichtig ist, die Haarstruktur zu analysieren. 📣

Ich lege oft einfach sofort los mit dem Styling, weil ich keine Zeit verlieren möchte. Im Endeffekt führt das aber dazu, dass ich im Nachhinein noch länger brauche.

Deshalb ist es immer besser, sich die Zeit am Anfang zu nehmen und sich die Haarbeschaffenheit der Kundin genau anzuschauen.

Nehme dir lieber bewusst ein paar Minuten am Anfang, um dir einen Plan zu machen, welche Techniken, Produkte und Stylinggeräte du nutzen solltest, damit du das gewünschte Resultat mit den dir zur Verfügung stehenden Haaren erzielst.

Das gilt nicht nur für das Hairstyling, sondern selbstverständlich auch für das Make-up.

Haarstruktur deiner Kundin bestimmen

Wenn du dir nicht sicher bist, kann es helfen, die Kundin nach ihrer eigenen Einschätzung zu fragen:

Sind ihre Haare eher trocken oder fettig? Wie oft muss sie ihre Haare waschen?
Halten Locken bei ihr gut?
Sind ihre Haare gefärbt oder Natur?
Wie oft benutzt sie Heißgeräte zum Stylen der Haare?

Anschließend weißt du, ob die Haare sich einfach formen lassen und eher trocken sind oder ob die Haare „rutschig“ sind und eher gesund.

Ich würde die Haarstruktur in folgende Kategorien einteilen:

  • Trockene/kaputte/gefärbte/oft mit Hitze behandelte Haare
  • Gesunde/glänzende/glatte Haare
  • Volles/dickes Haar
  • Dünnes/feines Haar
  • Krauses Haar
  • Asiatisches Bandhaar 👩🏻
  • Graue Haare 👩🏻‍🦳
  • Und natürlich auch alles dazwischen, also Mischungen der genannten Eigenschaften. 
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Warum ist es wichtig, die Haarstruktur zu analysieren?

Warum ist es so wichtig, die Haarstruktur vor dem Styling zu analysieren?

Gehen wir mal davon aus, dass du eine Hochsteckfrisur stylen möchtest. Es könnte passieren, dass du direkt anfängst, alle Haare zu locken oder zu kreppen. Daran ist erstmal nichts falsch, es ist aber bei sehr vollem Haar nicht nötig und kann bei Locken sogar dazu führen, dass du zu viel Volumen bekommst!

Bei vollem Haar würde ich zum Beispiel nur den Hinterkopf und die Seiten bis zur Hutlinie kreppen. So spare ich mir viel Zeit, die ich bestimmt für den Dutt benötige. 👰🏼

Bei asiatischem Bandhaar 👩🏻 oder sogenannten “Spaghettihaaren”, also langen, dünnen, glatten Haaren ist es sehr schwierig Locken zu machen, die halten. Deshalb würde ich zunächst mit verschiedenen Stylinggeräten ausprobieren, wie die Locke aussieht und ob sie hält und dann das Gerät wählen, welches die beste Locke macht.

Du kannst also durch die Haaranalyse festlegen, welche Arbeitsschritte du wählst.

Faustregel beim Hairstyling

Generell gilt: trockene Haare müssen glänzender gemacht werden und gesunde Haare trockener ➡ also griffiger!

Der einzige Teil, der immer trocken gehalten werden muss, ist der Haaransatz!
Denn da sind die Haare am gesündesten und frisch herausgewachsen, also unbehandelt. 

Die Ansätze werden in der Regel toupiert oder schon durch Stylinggeräte mit genügend Standhaftigkeit versorgt und nicht mit beispielsweise Haarcreme beschichtet.

Das oberste Ziel sollte sein: Die Haare sollen möglichst gesund und glänzend aussehen, aber die Haltbarkeit der Frisur muss trotzdem gewährleistet sein!

P.S.: Ich war vor ein paar Jahren noch total unerfahren, was Hairstylings angeht. Im Laufe der Zeit habe ich meine Hairstyling Skills durch viele Weiterbildungen und Üben verbessert. Es ist alles eine Frage der Übung und Disziplin! 😉

Haartypen bestimmen

Da du jetzt verstehst, warum die Haaranalyse so wichtig ist, gebe ich dir nun eine Übersicht über die unterschiedlichen Haartypen. Ich unterscheide zwischen Struktur, Dicke, Dichte und Porosität.

1. Struktur: Die Form der Haare = Glatt, Wellig, Lockig, Kraus/Coily

Der erste Faktor lässt sich am einfachsten bestimmen. 

Was glatte Haare sind, sollte klar sein. Der Unterschied zwischen wellig und lockig ist, dass wellige Haare eher eine C-Form haben und lockige Haare eine S-Form (siehe Foto). 

Die meisten Kunden sagen zwar, dass sie Locken haben wollen, meinen aber oft Wellen. Deshalb solltest du das mithilfe der Beispielbilder ganz klar nachfragen und mit der Kundin absprechen.

Coily Haare verlaufen eher in einer Zick-Zack Form. Es ist schwierig den Begriff in deutsch zu übersetzen. Man kann dazu kraus sagen, aber ich finde krause Haare können auch etwas anderes bedeuten. Gemeint ist damit zum Beispiel der Afro-Look. 

Im Infobild unten siehst du die Unterschiede (glatt = 1, wellig = 2, lockig = 3, coily = 4).

Es gibt sogar in diesen vier Kategorien selbst noch Unterteilungen mit Buchstaben. So gibt es zum Beispiel 4a, 4b, 4c. Bei diesen wird die Sprungkraft von a nach c stärker.

Haarstrukturen bestimmen

2. Dicke: Durchmesser einer Haarsträhne = fein, mittel, dick

Bei der Dicke kommt es auf den Durchmesser der einzelnen Haarsträhnen an. 

Die mittlere Dicke kannst du dir wie einen Faden vorstellen. Haare, die dünner sind als ein Faden gehören in die Kategorie feines Haar und alles, was darüber liegt, zu den dicken Haaren.

Feine Haare tendieren schneller dazu, sich statisch aufzuladen, weil sie leichter sind als dicke Haare. Ich habe dir 7 Tipps gegen statisch aufgeladene Haare in einem Blogpost zusammengefasst.

3. Dichte: Menge der Haare = dünn/wenig, normal, voll/viel

Die Dichte meint die Anzahl einzelner Haare, die auf der Kopfhaut sitzen

Wenn die Kopfhaut zwischen den Härchen deutlich zu sehen ist, sind die Haare dünn (es gibt auf der vorhandenen Fläche wenig davon).

Siehst du die Kopfhaut nicht, weil die Haare so dicht nebeneinander liegen, hat die Kundin volles Haare (viele einzelne Härchen).

So kann man zum Beispiel auch feine Haare haben, aber trotzdem viele davon.

Haardichte

4. Porosität: Zustand der Schuppenschicht = gering, normal, hoch

Die Haarporosität beschreibt den Zustand der Schuppenschicht der Haare und damit deren Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen. Bei gesunden Haaren liegen die Schuppen eng an den Haaren an. Bei geschädigten Haaren stehen sie ab.

Du erkennst auch einen Unterschied am Glanz der Haare und kannst es fühlen, wenn du mit den Fingern von der Haarspitze Richtung Ansatz fährst.

Je nach Zustand der Haare kann es sinnvoll sein, die Temperatur der Heißgeräte zu verändern und zum Beispiel bei stark blondierten Haaren die Temperatur zu verringern, um unnötige Beschädigung zu vermeiden. (Da blond gefärbte Haare sich in der Regel leichter formen lassen und eine hohe Temperatur gar nicht nötig wäre.)

Haarporosität

Wie du die Analyse der Haare für dich nutzen kannst

Mithilfe der Bestimmung des Haartyps kannst du wie oben beschrieben besser entscheiden, welche Techniken und Produkte du brauchst, um die Haare zu formen.

Bei sehr dicken Haaren kannst du zum Beispiel den Druck beim Kreppen erhöhen. Bei sehr vielen Haaren empfiehlt es sich, zeitsparend zu arbeiten und nur bestimmte Partien ausgiebig vorzubereiten. Bei glatten Haaren benötigst du mehr Produkt in den Haaren, damit die Locken halten.

Je nach Haartyp musst du also unterschiedliche Dinge zur Vorbereitung beachten. Deshalb ist es auch super wichtig, dass du weißt, WARUM du bestimmte Schritte machst und nicht nur WIE.

Dasselbe gilt auch hier wieder für den Make-up Bereich. Aus diesem Grund habe ich mich in meinem Onlinekurs BEAUSS auch so ausführlich auf die Theorie hinter den Make-up Techniken konzentriert.

Ich habe noch einen hilfreichen Artikel mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung zur Bestimmung des Haartyps gefunden.

Ich hoffe, dir haben diese Beispiele und Erklärungen geholfen, ein besseres Verständnis von Haartypen und -struktur zu bekommen!

Schreib mir gerne in die Kommentare oder besuche mich auf Instagram @alexandralederer.makeup und schreibe mir, wie dir dieser Blogpost gefallen hat!

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